Wir über uns

Wir über uns

In Österreich gibt es mehrere Selbsthilfevereine und Gruppen, die sich dem Thema ADHS annehmen. 

ADAPT versteht sich als nationaler ADHS-Verband, der sowohl eigenen Selbsthilfegruppen als auch anderen größeren und kleineren Vereinen und Selbsthilfegruppen ein Zuhause bietet und sich vor allem als Anlaufstelle für alle Alters- und Zielgruppen sieht.

Lesen Sie weiter unten auch gerne nach, wie der Verein entstanden ist, wer unsere Vorstandsmitglieder sind und welche Erfahrungen sie mit ADHS haben.

Ziele des Vereins, Alters- und Zielgruppen

Zweck des Vereins ist es, Betroffene, deren Familien, Schulpersonal, Sozialarbeiter im Kinder- und Jugend- sowie im Erwachsenenbereich, ÄrztInnen, PsychologInnen und TherapeutInnen zu unterstützen, die mit Kindern/Jugendlichen sowie mit Erwachsenen mit der Diagnose „Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung“ („ADHS“) mit oder ohne Hyperaktivität, Lernstörungen oder anderen Begleitsymptomen konfrontiert sind.

Viele Betroffene gehen oft mühevolle Wege und begegnen tagtäglich Unverständnis. Oft finden sie Schuldzuweisungen dort, wo sie Hilfe erwarten. 

Falls bei Ihrem Kind/Jugendlichen ADHS erst spät und nicht schon – wie wünschenswert – im Kindesalter diagnostiziert wurde, kann es sein, dass sich in der Zwischenzeit Familien-, Schul- und soziale Probleme oder gar psychische Störungen (z.B. Angst, Depressionen u.a.) oder auch Suchtprobleme dazu entwickelt haben. Dies gilt auch für Erwachsene, die als Kind nicht diagnostiziert wurden.

Falls Sie als Erwachsener Hilfe oder Unterstützung brauchen oder Angehöriger eines erwachsenen Betroffenen sind, finden Sie in unserem Verein ebenfalls eine Vielzahl von Unterstützungsangeboten.

Wir von ADAPT wollen mit Informationen und praktischem Rat behilflich sein – egal, ob Ihr Kind/Jugendlicher oder Sie von ADHS oder ADS betroffen sind (Lesen Sie hier mehr zu den Unterschieden zwischen ADHS und ADS).

Neben der Weitergabe von Neuigkeiten aus dem Internet, veranstalten wir regelmäßig Online-Treffen, so z.B. einen Online-Elterntreff (der als kostenlose Eltern-Coaching-Gruppe gestaltet ist), eine bundesweite Online-Erwachsenenselbsthilfegruppe unter der Leitung von zwei erfahrenen Selbsthilflerinnen aus unserem Vorstand sowie eine Online-Frauengruppe.

Informationen bezüglich Veranstaltungsort und -zeit entnehmen Sie bitte unserem Terminkalender.

Neue Selbsthilfegruppen in den Bundesländern werden von uns u.a. durch Informationen unterstützt. Weiters werden Vorträge, Seminare und Webinare von unseren Vorstandsmitgliedern gehalten. Unsere Absicht besteht generell darin, Hilfe zur Selbsthilfe bzw., wo dies möglich ist, zur Selbstveränderung zu leisten! 

Die Arbeit von ADAPT dient in erster Linie der umfassenden und schnellen Information aller Betroffenen. In den Vereinsstatuten ist die „Erarbeitung und Verbreitung von Informations- und wissenschaftlichen Schriften“ verankert, um die betroffenen Kinder/Jugendlichen/Erwachsenen, die von ihrer Umgebung oft missverstanden oder auch pathologisiert werden, umfassend zu fördern.

Vorstand

Unserem Vorstand gehören fünf Mitglieder an, die sich gemeinsam mit dem ADAPT-Team darum bemühen, für Interessierte und Betroffene Informationen zum Thema ADHS zur Verfügung zu stellen, Selbsthilfe-Treffen sowie größere Veranstaltungen zu organisieren und für Akzeptanz in der Gesellschaft gegenüber dem Syndrom zu schaffen.

Obfrau:

Dr. Karin Schmid-Gallistl

  • seit 2021 Obfrau von ADAPT
  • seit 17 Jahren aktiv in der ADHS-Szene
  • betroffene Mutter eines mittlerweile 21-jährigen jungen Mannes
  • zertifizierte Elterntrainerin und Elterncoachin bei ADHS/ADS 
  • Referentin zum Thema ADHS in Österreich, Deutschland und der Schweiz
  • Gründerin und Leiterin des ADHS-Family-Elterntrainings
  • Abhalten von Online-Schulungen zum Thema ADHS im Klassenzimmer für den VBE Deutschland (Verband Bildung und Entwicklung) sowie in Schulen in Österreich, Deutschland und der Schweiz
  • Verfasserin von Sachbüchern zum Thema unter dem Pseudonym „Anna Maria Sanders“

Obfrau-Stellvertreterin:

Margot Lepuschitz

  • Lebens- und Sozialberaterin für Menschen mit ADHS
  • Gründerin einer Selbsthilfegruppe für Menschen mit ADHS in Tirol (2002), die sie bis heute leitet
  • hat über den Verein ADAPT die Ausbildung zur „ADHS-Trainerin für Beratung und Elternschulung“ bei Dipl. Psych. Cordula Neuhaus gemacht
  • arbeitet seit 2004 in eigener Praxis
  • Unterstützung von Betroffenen bei der Diagnose und Medikationseinstellung
  • Begleitung von Menschen mit ADHS und deren Angehörigen
  • Vorträge an Schulen und in Pflegeeinrichtungen 

Schriftführerin:

Connie Bruckner

  • Mitgründerin von ADAPT im Jahre 1999
  • Zuständig für Presse, Recherche und internationale Kontakte
  • Schriftführerin 

Kassier:

Dipl.Ing. Dr. Georg Bruckner 

  • Lehrer im Ruhestand
  • Kassier von ADAPT

 

Webseite und Social Media:

Carola Siegel

  • Seit 2009 aktive Selbsthilflerin in der ADHS-Szene, sowohl in der virtuellen Selbsthilfe (Foren), als auch in Live-Gruppen
  • 2009 Co-Gründung der Erwachsenengruppe Vorarlberg
  • Seit 2014 Aktivität bei ADAPT: Leitung der Online-Selbsthilfegruppe für Erwachsene, zuständig für IT und Social Media.

Wissenschaftlicher Beirat:

Prim. Dr. Ralf Gössler

Facharzt für Psychiatrie, Neurologie, Kinder- u. Jugendpsychiatrie, Neuropädiatrie

Wissenschaftlicher Beirat:

Dr. med. univ. Marc Nairz-Federspiel

Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapeutische Medizin

Geschichte des Vereins
Wie ADAPT entstanden ist

ADAPT ist ein gemeinnütziger Verein, der im April 1999 ursprünglich von besorgten Eltern, LehrerInnen und TherapeutInnen gegründet und auf dem ersten österreichischen ADHS-Kongress in Salzburg der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Im Laufe der Jahre hat unser Verein aber seine Ausrichtung weg vom Schwerpunkt Kinder und Jugendliche hin zum Fokus auf ALLE Altersgruppen gewandt. Denn: ADHS endet nicht mit dem 18. Geburtstag, sondern begleitet Betroffene ein Leben lang! 

Lesen Sie hier mehr zur Entstehungsgeschichte des Vereins

Connie Bruckner, eines der drei Gründungsmitglieder berichtet: 

Als wir 1997 feststellten, dass so viele österreichische Eltern an einer kurzen Vortragsreihe über Kinder mit ADHS oder Hyperkinese an der Amerikanischen Schule teilnahmen und Schwierigkeiten hatten, die englische Sprache zu verstehen, und nicht wussten, was sie als nächstes tun sollten, wussten drei von uns ausländischen Frauen (die mit Österreichern verheiratet sind), dass wir eine Selbsthilfegruppe in deutscher Sprache gründen und lokale Experten finden mussten, die uns helfen konnten. Wir wurden zu Anwälten für unsere Kinder. 

Das Internet war damals noch nicht so weit verbreitet und allgegenwärtig wie heute, und die meisten Bücher, die sich mit diesem Thema befassten, waren auf Englisch. Von den ganz wenigen Psychologen und Ärzten, die sich mit dem Syndrom auskannten und die Kinder auf Deutsch behandeln konnten, waren die meisten in Deutschland, ein paar in der Schweiz und vielleicht zwei in Österreich. Eine von uns hatte bereits an mehreren CHADD-Kongressen in den USA und England teilgenommen, so dass wir wussten, dass es in Europa bereits ein rudimentäres Netzwerk gab.

Wir verbrachten viel Zeit am Telefon und schrieben Briefe mit Anfragen, wer uns bei unseren Bemühungen unterstützen würde. Wir trafen auf engagierte Befürworter, die uns dabei halfen, unsere Bemühungen, ADHS bekannter zu machen, voranzutreiben.

Unsere ersten Treffen fanden in einem Restaurant in der Mariahilferstraße statt. Und wir beschlossen damals, ein Infoblatt zusammenzustellen, das später zu einem zweimonatlichen Newsletter ausgebaut wurde, den wir an alle Namen von Kinderpsychologen und Kinderärzten und auch an interessierte Lehrer verschickten.

Nach unserer Registrierung als Verein im März 1999 konnten wir ADAPT auf dem ersten ADHS-Kongress in Salzburg vorstellen. Das war der Beginn unseres europaweiten Netzwerks und die Chance für uns, Referenten und Autoren für alle zukünftigen Veranstaltungen und Newsletter zu rekrutieren. 

Wir hatten einen monatlichen Treffpunkt, der vom Wiener Hilfswerk im 2. Bezirk zur Verfügung gestellt wurde, und bauten eine umfangreiche Bibliothek auf. Wir erstellten eine Website und hatten einen Telefondienst. Wir veranstalteten Wochenend-Workshops für Eltern und Lehrer sowie Fortbildungsseminare für Ärzte und Psychologen. 

Wir verschickten unsere zweimonatlichen, später vierteljährlichen Newsletter an über 650 Adressen und unsere Website wurde im Durchschnitt 20-mal pro Tag besucht, nicht nur aus Österreich, sondern aus ganz Europa. 

Im Jahr 2011 hatte ADAPT 234 zahlende Mitglieder aus allen österreichischen Bundesländern, mit vielen davon standen wir in persönlichem Kontakt. In den frühen 2000er Jahren wurden ADHS und seine Komorbiditäten schließlich im ganzen Land bekannt.