ADHS & soziale Erschöpfung: Rückzug als Selbstschutz

von | 30. Juli 2025 | Rezension, Blog, Information

ADHS & soziale Erschöpfung: Rückzug als Selbstschutz

Für Menschen mit ADHS sind soziale Interaktionen oftmals ein erheblicher Kraftakt. Nicht nur mental, sondern auch körperlich. Nicht selten kommt es Tage bzw. Stunden nach privaten oder beruflichen Zusammentreffen mit Mitmenschen zu einem unterschiedlich ausgeprägten Rückzugsverhalten der Betroffenen.

Dieser Rückzug bedeutet nicht „Aufgeben“, sondern ist ein Weg, die notwendige Erholung nach dieser Reizflut durch diesen sozialen Austausch zu finden. Der Artikel von Sibylle Fünfstück lädt ein, diese Gegenreaktion mit Wertschätzung und Bewusstheit als Teil eines gesunden Umgangs durch den ADHS-Betroffenen zu betrachten.

Die Kernausssagen von Fünfstück zu diesen sozialen Erschöpfungszuständen:

Symptome

Nach sozialen Interaktionen treten häufig Empfindungen wie geistige Leere, ein dumpfes Rauschen im Kopf, Benommenheit oder starke Reizbarkeit auf. Das Nervensystem fühlt sich „elektrisiert“ oder „wie in Watte gepackt“ an.

Neurobiologische Grundlage

Das Phänomen der sozialen Erschöpfung ist keine Schwäche oder Überempfindlichkeit, sondern Ausdruck eines empfindlichen Nervensystems, das bei ADHS besonders starke Reize verarbeitet. Bei einer Überlastung steigt das System aus. Der Rückzug bildet den Raum für Selbstfürsorge und Regeneration.

Rückzug als Schutzmechanismus

Bei Menschen mit ADHS kann dieser Rückzug oftmals fälschlicherweise den Eindruck des Desinteresses erwecken, was wiederum zu sozialem Leistungsdruck führen kann. Tatsächlich beabsichtigt der Betroffene einen Schutz vor Reizüberflutung, emotionalem Stress oder dem Gefühl, nicht zu genügen. Diese sozialen Situationen können auch bei harmlos erscheinenden Ereignissen tagelang nachwirken.

Stille und Abstand geben dem Inneren Zeit, sich wieder zu ordnen. Ein solcher Rückzug unterstützt nicht nur Erholung, sondern auch inneres Wachstum – insbesondere dann, wenn er bewusst und achtsam gestaltet wird.

Fazit

  • Achtsamkeit und Selbstfürsorge: Rückzug als notwendiger Schritt und diesen mit Mitgefühl besetzen
  • Reiz- und Energiehaushalt beobachten: Persönliche Belastungsgrenzen berücksichtigen und das Aussteigen zulassen, wenn’s zuviel wird
  • Therapeutische Begleitung: Unterstützungsangebote für das Nervensystem (z. B. Traumatherapie, Regulationstrainings).

Zur Autorin

Zum vollständigen Artikel kommst du hier: https://www.psychotherapie5stueck.de/post/adhs-und-soziale-ersch%C3%B6pfung

Sibylle Fünfstück ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, zertifiziert in Traumatherapie, Verhaltenstherapie und Schematherapie. Ihre Ordination www.psychotherapie5stueck.de befindet sich im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg.